Reisebericht zu einem Segeltörn auf der Didyma
21.09. – 05.10.2019

Selbst 2 Wochen auf der Didyma waren zu kurz. Wir wären gerne noch ein paar Tage länger an Bord geblieben.

Wir, das waren Karin, Rosi, Rolf, Bernd und Martin. Alle nicht mehr ganz so jung an Jahren; jeder von uns hat schon viel gesehen, aber diese Reise zählt sicher zu den eindrucksvollsten und schönsten Reisen auf dem Wasser, die wir je erlebt haben.

Unser Skipper Michael segelte uns mit sicherer Hand und viel Geschick souverän über die griechische See und vermittelte uns in jeder Situation die Sicherheit, die wir brauchten. Selbst bei hohem Seegang – bis zu 2 Meter hohe Wellen tobten um uns herum – blieb Michael ruhig. Sogar der Ausfall des Motors brachte ihn nicht aus der Ruhe (lapidarer Kommentar: „Wir haben ein kleines Problem“). Es stellte sich aber als “harmlose” Plastiktüte heraus, die sich am Motor angesaugt hatte. Das Problem hat er schnell und fachkundig gelöst, und wir schaukelten sicher weiter bis zur ruhigen Bucht. Auch sonst war Michael ein höchst angenehmer, cooler Typ, mit dem wir sehr schnell warm wurden.

Als wir am ersten Tag die Didyma “geentert” haben, war der Kühlschrank schon vollgepackt mit diversen, leckeren Lebensmitteln und Getränken jeglicher Art. Alles war da, und unsere Sorge, wir müssten bis zum ersten eigenen Einkauf verdursten und verhungern, war zum Glück unbegründet.

Die Didyma war für 6 Personen incl. Skipper sehr geräumig. Wir hatten sehr viel Platz, wer wollte konnte seine Ruhe in irgendeiner Ecke oder auf dem Netz am Bug finden. Auch der Salon war groß genug.

Michael hat uns aber nicht nur als Skipper imponiert; er ist außerdem ein begnadeter Koch! Das erkannten wir sofort an der blitzsauberen Küche, die mit allem bestückt war, was das Herz eines “Smutjes” begehrt. Sehr zur Freude von Rolf, der für uns die schmackhaftesten Dinge gezaubert und sogar ein Festessen zu Ehren von Michael zubereitet hat. Ein Glück, dass die Kühlschränke geräumig waren, denn auch die Drinks brauchten ja ihre Kühlung.

Michael hat mehrmals für uns ausgesprochen lecker gekocht; angefangen mit einem fürstlichen Frühstück am ersten Morgen zu Beginn unseres Segeltörns. Natürlich haben wir den “Wink mit dem Zaunpfahl” verstanden und uns an allen weiteren Tagen ebenfalls bei der Frühstückszubereitung nicht lumpen lassen. Nur am Rande sei hier an die vielfältigen Kreationen der Frühstückseier von Rolf erinnert und natürlich an die süßen Leckereien von Karin.

Die Betten waren sehr bequem und ausreichend breit und für dieses Boot völlig okay. Gut schlafen hat man eigentlich immer jemanden gehört!

Michael liebt das Segeln. Bei jeder Gelegenheit wurde das Segel gesetzt, der Motor lief nur selten. Dass er die Häfen eigentlich nur zum Einkaufen ansteuerte, war uns nur recht. Und wenn wir dann im Hafen waren, wurde das auch sofort zum Shoppen, Eis-Essen und Besichtigungen der traumhaften Inseln mit anschließenden Restaurantbesuchen genutzt.

Der Törn wäre nur halb so interessant gewesen, wenn Michael nicht so eine tolle Reiseroute für uns ausgewählt hätte.

Von Agia Marina aus sind wir östlich am “ersten Finger” des Peloponnes entlang gesegelt, haben u. a. die Inseln Poros und Spetses besucht. Ein Erlebnis war der Markt von Ermioni, ein idyllisches Dörfchen an der Südküste der argolischen Halbinsel. Hier haben wir köstliches Obst sowie noch vom Morgentau befeuchtetes Gemüse und – ganz wichtig (!): fangfrische Doraden direkt vom Fischer – eingekauft.

Auf unseren Wunsch hin schipperte uns Michael nach Porto Heli, wo wir eine Freundin von Martin besucht und zu unserer freudigen Überraschung auch Rainer angetroffen haben.

Während der Fahrt gab es ständig was zum Gucken: Viele kleine Inselchen, so eng beieinander, dass wir oft fast nur auf einer Kufe hindurch gesegelt sind. Ebenso eindrucksvoll waren die Küsten der Inseln Dokos und Hydra, an denen uns unser “Ritt durch die Wellen” gleichfalls vorbeiführte. Wir sahen grüne und braune Landschaften, besprenkelt mit malerischen Häusern, Türmen, Kirchen, und sogar eine Eselskarawane, die auf einer Straße der autofreien Insel Hydra vorbeizog.

Unsere Abende verbrachten wir in traumhaft schönen Buchten, wie z. B. Bucht von Soupia, Molos, Salamina, um nur einige zu nennen. Beim Abendessen an Deck be-staunten wir superschöne Sonnenuntergänge, führten mehr oder weniger geistreiche Gespräche, nahmen ebensolche Getränke (diese aber mit eindeutig mehr Geist) zu uns und gaben uns weiter der Entschleunigung hin.

Zugedeckt vom samtenen Sternenhimmel schliefen wir selig ein – um am anderen Morgen durch die federnden Schritte unseres Käpt‘ns geweckt zu werden, der bereits zu nachtschlafender Zeit über das Deck füßelte.

Was soll man noch sagen? Gar nichts! War einfach schön! Und dann zu guter Letzt noch das tolle Video von der Saison 2019. Was will man mehr??…

Gleich wieder lossegeln.
Ahoi aus Waldburg, Hopfen am See, Halle und Hamburg!

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